Nicht nur am Welt-Nettigkeitstag: Wir brauchen mehr Lob!
Der 13.11. ist ein guter Anlass, das Miteinander im Betrieb zu fördern – vor allem die Chefs sind gefragt.
Der „Welt-Nettigkeitstag“ findet seit der 1. Konferenz des WKM (World Kindness Movement) 1998 immer am 13. November statt. Nettigkeit und Freundlichkeit kosten nichts und erleichtern unser Miteinander erheblich. Aber nicht einmal jeder zweite von uns erhält regelmäßig ein Lob im Job. Der 13.11. ist somit ein guter Startpunkt zur Verbesserung einer wertschätzenden Unternehmenskultur. Damit lassen sich viele positive Wirkungen erzielen.
Lobkultur –Entwicklungsland: Mitarbeiterwunsch Nr.1 wird zu selten erfüllt
Wussten Sie es? Der häufigste Mitarbeiterwunsch an den eigenen Chef ist: Mehr loben, mehr Anerkennung, mehr Wertschätzung und mehr Respekt entgegenbringen. Im Job gelobt zu werden ist 69% der Deutschen wichtig. Ein schönes altes Sprichwort sagt: „Jeder Mensch braucht sieben Mal täglich ein Lob.“
Tatsächlich erfahren jedoch nur knapp 50% der deutschen Arbeitnehmer regelmäßiges Lob im Arbeitsalltag, so der aktuelle Fehlzeitenreport (2016) des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Dabei machen vor allem Lob und Wertschätzung eine gute und gesundheitsfördernde Unternehmenskultur aus und stärken die emotionale Bindung eines Mitarbeiters an den eigenen Betrieb.
Lob ist wie Sauerstoff für unsere tägliche Motivation
Loben und „Danke“ sagen setzen im Belohnungssystem unseres Gehirns Dopamin, Oxytocin und andere „Glückshormone“ frei. Dieser Cocktail fördert nicht nur Arbeitsfreude und Leistungskraft, sondern stärkt unser Immunsystem und hält uns fit. So unterstützt eine ausgeprägte Lobkultur den Unternehmenserfolg, fördert die Gesundheit und kann sogar helfen, Fehlzeiten zu vermeiden.
Natürlich ist eine eigene (intrinsische) Motivation wichtig. Aber unsere Motivation möchte auch von außen gefüttert werden: Ein Mitarbeiter bringt Leistung nie nur für sich selbst, sondern ebenfalls für sein Umfeld. Eine wertschätzende Unternehmenskultur und insbesondere der Zuspruch vom Chef sind ebenso wichtig.
Warum einigen Chefs das Loben so schwerfällt
Ehrliches und gut dosiertes Lob ist die beste Motivation
Starke Führungspersönlichkeiten pflegen echt gemeinte Anerkennung und zeigen Lob in der richtigen Dosis. Sie beflügeln ihre Mitarbeiter zu guten Leistungen. Denn wir Menschen verstärken Verhalten, für das wir Aufmerksamkeit, Anerkennung und Wertschätzung erhalten. Wir wiederholen Verhaltensweisen, für die wir belohnt werden.
Schwache Vorgesetzte hingegen haben Angst um ihren Status und vermeiden – oft auch unbewusst – positive Rückmeldungen. Sie kritisieren dafür ihre Mitarbeiter umso häufiger. Die Gefahr dabei: Wer nicht loben kann, wird feststellen, dass es in seinem Bereich bald immer weniger lobenswerten Leistungen mehr gibt.
Berechtigte, konstruktive Kritik ist natürlich wichtig – aber auf das Maß und auf das „Wie“ kommt es an. Chefs, die Spitzenleistungen wollen, pflegen eher einen stärkenorientierten Führungsstil. Sie wissen, dass Menschen viel mehr richtig als falsch machen und arbeiten mit positiven Kicks.
Gelebte Unternehmenskultur fördert Gesundheit und Loyalität
Systematische, ehrliche Belohnung wirkt sich positiv auf Leistung, Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter sowie auf ihre Verbundenheit zum Unternehmen aus. Sie bringt nachhaltigere Effekte als zum Beispiel Prämien. Unzufriedene und frustrierte Mitarbeiter kosten (Gallup Engagement Index 2015) hingegen allerhand, wie sich am Beispiel der untersuchten „inneren Kündigung“ sehen lässt: Der volkswirtschaftliche Schaden aufgrund von inneren Kündigung beläuft sich danach auf eine Größenordnung zwischen 75 und 99 Milliarden Euro jährlich.
Mitarbeiter mit höherer Bindung sind seltener krank (Quelle: Gallup, 2016)
Im Fehlzeitenreport wird der darüber hinaus die Korrelation zwischen Unternehmenskultur und Gesundheit deutlich: Wird die Unternehmenskultur im eigenen Betrieb schlecht bewertet, hat nahezu jeder Dritte (31%) im letzten Jahr mehr als zwei Wochen im Betrieb gefehlt. In der Vergleichsgruppe mit einer positiv erlebten Unternehmenskultur war dies nur etwas mehr als jeder Sechste (16,9%). Analog dazu sind Mitarbeiter mit höherer emotionaler Bindung zum Arbeitgeber seltener krank.
Vom Nettigkeitstag zur Nettigkeitskultur: Einfach anfangen
In Zeiten, in denen die Arbeitswelt zunehmend um gute Fachkräfte konkurriert, wird eine positiv erfahrbare Unternehmens-DNA zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Es sollte also im Interesse jedes Unternehmens sein, eine wertschätzende Unternehmenskultur nicht nur auf Präsentationen und Hochglanzbroschüren zu kommunizieren, sondern im eigenen Betrieb zu etablieren und zu leben. Den Führungskräften kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu.
Der Welt-Nettigkeitstag ist natürlich nicht die Lösung. Es ist in etwa so wie mit dem Muttertag: Natürlich soll die Botschaft eines speziellen Tages nicht sein, nur einmal im Jahr freundlich zu seinen Mitmenschen zu sein. Aber man kann im Betrieb ja die Gelegenheit nutzen, am Weltnettigkeitstag damit anzufangen: Bringen Sie der Kollegin einen Kaffee mit, bedanken Sie sich für eine erhaltene Unterstützung, loben Sie eine gute Arbeit und bleiben Sie auch in schwierigen Gesprächen oder bei fachlicher Kritik freundlich und wertschätzend im Umgang miteinander. Es kostet nichts und bringt viel.
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Lobkultur –Entwicklungsland: Mitarbeiterwunsch Nr.1 wird zu selten erfüllt
Wussten Sie es? Der häufigste Mitarbeiterwunsch an den eigenen Chef ist: Mehr loben, mehr Anerkennung, mehr Wertschätzung und mehr Respekt entgegenbringen. Im Job gelobt zu werden ist 69% der Deutschen wichtig. Ein schönes altes Sprichwort sagt: „Jeder Mensch braucht sieben Mal täglich ein Lob.“
Tatsächlich erfahren jedoch nur knapp 50% der deutschen Arbeitnehmer regelmäßiges Lob im Arbeitsalltag, so der aktuelle Fehlzeitenreport (2016) des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Dabei machen vor allem Lob und Wertschätzung eine gute und gesundheitsfördernde Unternehmenskultur aus und stärken die emotionale Bindung eines Mitarbeiters an den eigenen Betrieb.
Lob ist wie Sauerstoff für unsere tägliche Motivation
Loben und „Danke“ sagen setzen im Belohnungssystem unseres Gehirns Dopamin, Oxytocin und andere „Glückshormone“ frei. Dieser Cocktail fördert nicht nur Arbeitsfreude und Leistungskraft, sondern stärkt unser Immunsystem und hält uns fit. So unterstützt eine ausgeprägte Lobkultur den Unternehmenserfolg, fördert die Gesundheit und kann sogar helfen, Fehlzeiten zu vermeiden.
Natürlich ist eine eigene (intrinsische) Motivation wichtig. Aber unsere Motivation möchte auch von außen gefüttert werden: Ein Mitarbeiter bringt Leistung nie nur für sich selbst, sondern ebenfalls für sein Umfeld. Eine wertschätzende Unternehmenskultur und insbesondere der Zuspruch vom Chef sind ebenso wichtig.
Warum einigen Chefs das Loben so schwerfällt
Ehrliches und gut dosiertes Lob ist die beste Motivation
Starke Führungspersönlichkeiten pflegen echt gemeinte Anerkennung und zeigen Lob in der richtigen Dosis. Sie beflügeln ihre Mitarbeiter zu guten Leistungen. Denn wir Menschen verstärken Verhalten, für das wir Aufmerksamkeit, Anerkennung und Wertschätzung erhalten. Wir wiederholen Verhaltensweisen, für die wir belohnt werden.
Schwache Vorgesetzte hingegen haben Angst um ihren Status und vermeiden – oft auch unbewusst – positive Rückmeldungen. Sie kritisieren dafür ihre Mitarbeiter umso häufiger. Die Gefahr dabei: Wer nicht loben kann, wird feststellen, dass es in seinem Bereich bald immer weniger lobenswerten Leistungen mehr gibt.
Berechtigte, konstruktive Kritik ist natürlich wichtig – aber auf das Maß und auf das „Wie“ kommt es an. Chefs, die Spitzenleistungen wollen, pflegen eher einen stärkenorientierten Führungsstil. Sie wissen, dass Menschen viel mehr richtig als falsch machen und arbeiten mit positiven Kicks.
Gelebte Unternehmenskultur fördert Gesundheit und Loyalität
Systematische, ehrliche Belohnung wirkt sich positiv auf Leistung, Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter sowie auf ihre Verbundenheit zum Unternehmen aus. Sie bringt nachhaltigere Effekte als zum Beispiel Prämien. Unzufriedene und frustrierte Mitarbeiter kosten (Gallup Engagement Index 2015) hingegen allerhand, wie sich am Beispiel der untersuchten „inneren Kündigung“ sehen lässt: Der volkswirtschaftliche Schaden aufgrund von inneren Kündigung beläuft sich danach auf eine Größenordnung zwischen 75 und 99 Milliarden Euro jährlich.
Mitarbeiter mit höherer Bindung sind seltener krank (Quelle: Gallup, 2016)
Im Fehlzeitenreport wird der darüber hinaus die Korrelation zwischen Unternehmenskultur und Gesundheit deutlich: Wird die Unternehmenskultur im eigenen Betrieb schlecht bewertet, hat nahezu jeder Dritte (31%) im letzten Jahr mehr als zwei Wochen im Betrieb gefehlt. In der Vergleichsgruppe mit einer positiv erlebten Unternehmenskultur war dies nur etwas mehr als jeder Sechste (16,9%). Analog dazu sind Mitarbeiter mit höherer emotionaler Bindung zum Arbeitgeber seltener krank.
Es gibt also einen klaren Zusammenhang zwischen einer den Menschen zugewandten, erlebbaren Firmenkultur und der Motivation sowie der Gesundheit des Mitarbeiters.
Vom Nettigkeitstag zur Nettigkeitskultur: Einfach anfangen
In Zeiten, in denen die Arbeitswelt zunehmend um gute Fachkräfte konkurriert, wird eine positiv erfahrbare Unternehmens-DNA zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Es sollte also im Interesse jedes Unternehmens sein, eine wertschätzende Unternehmenskultur nicht nur auf Präsentationen und Hochglanzbroschüren zu kommunizieren, sondern im eigenen Betrieb zu etablieren und zu leben. Den Führungskräften kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu.
Der Welt-Nettigkeitstag ist natürlich nicht die Lösung. Es ist in etwa so wie mit dem Muttertag: Natürlich soll die Botschaft eines speziellen Tages nicht sein, nur einmal im Jahr freundlich zu seinen Mitmenschen zu sein. Aber man kann im Betrieb ja die Gelegenheit nutzen, am Weltnettigkeitstag damit anzufangen: Bringen Sie der Kollegin einen Kaffee mit, bedanken Sie sich für eine erhaltene Unterstützung, loben Sie eine gute Arbeit und bleiben Sie auch in schwierigen Gesprächen oder bei fachlicher Kritik freundlich und wertschätzend im Umgang miteinander. Es kostet nichts und bringt viel.