Mitarbeiter-Motivation könnte besser sein
Der mittlere Urlaubsanspruch mit über 31 Tagen auf Rekordhöhe, die tarifliche Wochenarbeitszeit bei 35 Stunden, die Löhne steigen weiter… Deutschlands Arbeitnehmer müssten vor allem eines sein: Rundum glücklich.
Aber: Nach einer aktuellen Umfrage des Personaldienstleister Manpower Group sind mehr als 45 Prozent der Arbeitnehmer nicht zufrieden mit ihrer aktuellen Arbeitsstelle und erwägen, sich einen neuen Arbeitsplatz zu suchen. Und die Arbeitsmarktlage (Demografie, Fachkräftemangel, …) macht einen Wechsel leicht.
Wichtig: Gehalt, Anerkennung, Wertschätzung
Laut der Studie sind die Gründe hierfür meist zu wenig Gehalt, Abwechslung und Anerkennung in der aktuellen Arbeitsstelle. Kleine Gesten der Wertschätzung – und seien es auch nur kostenloses Obst oder Mineralwasser – sind erwünscht, würden aber von vielen Firmen nicht als wichtig erachtet oder nur ein kurze Zeit durchgehalten, so die Studie.
Gesunde sind zufriedener mit Chef und Gehalt
Eine entscheidende Rolle bei der individuellen Zufriedenheit spielt bei Arbeitnehmern die eigene Gesundheit. Die Bundesanstalt für Arbeit und Arbeitsmedizin hat schon 2012 bei Arbeitnehmern eine deutliche Korrelation zwischen dem individuellen Gesundheitszustand und der Zufriedenheit mit wichtigen Aspekten der eigenen Arbeit feststellen können.
Ob Verdienst, Chef, Betriebsklima, Arbeitsinhalte, Aufstiegsmöglichkeiten oder der Job insgesamt: Wer sich gesund fühlt, bewertet alles positiver.
Gesundheit beeinflusst zunehmend die Motivation auch von Chefs und Führungskräften
Der persönliche Wertewandel erreicht auch die Chefetagen. Die Unternehmensberatung OdgersBerndtson befragt jedes Jahr Manager zu ihrem weiteren Berufsweg, was sie in ihrer Karriere erreichen wollen, wozu sind sie bereit und wozu nicht. Ergebnisse der 2017er Umfrage sind unter anderem:
- Ein Aufstieg um jeden Preis ist seltener das Ziel als früher
- Weniger Bereitschaft zu uneingeschränkter Mobilität
- Die Balance von Karriere, Beruf und Familie wird wichtiger
- Auch ein Rückschritt kommt eher in Betracht als früher
Auffallend dabei ist: Bei den Antworten zur Frage „Ich würde beruflich auch einen Schritt zurückgehen, weil …“ benennt inzwischen jeder fünfte Manager (20%) „gesundheitliche Probleme“ und „zuviel Stress“ als Hauptgrund. 2015 waren dies nur knapp 13%.